Borneo – Orangutans in Tanjung Puting Nationalpark
Vor knapp einem Jahr sind wir eines Morgens aufgewacht mitten im Dschungel von Borneo. Hinter uns lag eine komplizierte Anreise mit drei Zwischenstops, einer Übernachtung und wenig Schlaf und jetzt befinden wir uns auf einem großen Holzboot, hier Klotok genannt. Wir schippern von Pangkalan Bun im Osten von Borneos 3 Tage lang durch den Urwald, sind beeindruckt von der ursprünglichen Vegetation und der Tierwelt, die hier am Rande vom Fluss wohnt. Unzählige Affen und Vögel sehen wir während unserem Trip. Ziel unserer ersten Reise ist der Tanjung Puting National Park und das dortige Reintegrationscamp, wo Orangutans wieder in die Wildniss ausgewildert werden sollen. Als wir die ersten Orangutans sehen sind wir sprachlos, wie elegant sie durch die Baumgipfel fast schon fliegen und dann an der Fütterungsstation ihr Essen in einer scheinbar festen Reihenfolge alle zu sich nehmen. Wir haben Glück und können einige Orangutans sehen. In der Regenzeit, wenn es genügend Essen auch im Dschungel gibt, kommen sehr viel weniger oder tagelang manchmal sogar gar keine zur Futterstelle.
Eine beeindruckende Zeit auf jeden Fall hier! Ob alles wunderschön war? NEIN! Als wir am ersten Morgen auf dem Fluss aufgewacht sind dachten wir mitten im unberührten Dschungel zu sein. Ich hab die Drohne steigen lassen und war überwältigt vom Anblick. Sonnenaufgang und ein leichter Nebel über den Bäumen. Der Beigeschmack? Als ich nach links abgedreht habe erblickten wir eine illegal angebaute Palmölplantage! Aber dieser Anblick sollte uns leider auf Borneo noch öfters hier begegnen. Wir waren zu Gast hier in einer wunderschönen Pflanzen- und Tierwelt und man ist scheinbar machtlos dagegen, wie dieser Wald immer mehr und mehr verschwindet. Klar liest man darüber in der Zeitung und kennt die Situation, aber das in echt zu sehen ist nochmal ganz anders…
Bei wem daheim noch Palmölprodukte stehen sollte mal darüber nachdenken, kann sein dass es von auch von hier kommt…